Träume leben, Wege suchen, Traumwege finden
Nach der kargen, baumlosen Landschaft in Nevada, ist das Grün der vorherrschenden Wacholderbäume im nördlichen Arizona eine Wohltat für die Sinne. Unser erhöhter Benzinverbrauch macht uns deutlich, dass die Fahrt stetig bergan führt. So erstaunt es uns auch nicht, dass trotz schönem Wetter die Temperaturen in Williams herbstlich kühl sind.
Wer kennt sie nicht: Die Route 66!? Die Reiseroute von Chicago bis Los Angeles war in früheren Zeiten ein Abenteuer. Heute vermarkten Orte, die das Glück haben an der sogenannten "The Mother Road" zu liegen, den Glanz dieser vergangenen Tage. Mit viel Liebe zum Detail lässt Williams den Besucher an dieser Zeit teilhaben. Souvenirläden, Coffee Shops und verschiedene Restaurants sichern den hier lebenden Menschen ein Auskommen. Nicht alle vorhandenen Motels konnten sich erfolgreich in die neue Zeit retten. An einigen Gebäuden und Reklameschildern hat der Zahn der Zeit bös' genagt. Dennoch ist der kleine Ort sehr reizvoll. Hinter einem Pub entdecken wir noch eine andere Welt: Eine kleine Stadt, eine Hommage an den Wilden Westen. Während der Saison ist das wohl sowas wie ein "Biergarten". Jetzt steht alles verlassen da. Wie war das wohl, als die ersten Siedler, abgezehrt von den Strapazen der Reise mit ihren Planwagen quer durch das unbekannte Land gezogen sind, um hier im Nirgendwo anzukommen? Aus welchen Gründen auch immer diese Menschen ihr Heimatland verlassen haben, ich bewundere ihren Mut und die Energie, die sie getrieben hat, in einem unbekannten Land ihr Glück zu suchen. Dass mit dem Glück für die Einen, das Unglück über die Anderen hereingebrochen ist, ist eine andere Geschichte.