Juni 2017

"Larger than Life", lautet der Slogan für die Yukon Territories. Eine Aussage, die man in einem Satz nicht treffender sagen kann. Die unberührten Wälder, die zahllosen Seen und die unendliche Weite des Landes mit ihren Bergen und Ebenen kann nicht mit den Augen sondern nur mit dem Herzen erfasst werden. Und dann ist das Gefühl der Freiheit so überwältigend, dass einem die Luft wegbleibt. Dabei ist es ein unwirtlicher Flecken Erde: Lange kalte Winter, kurze Sommer in denen die Natur zu explodieren scheint. Alles wächst, blüht und vergeht in kürzerster Zeit. Die Tiere fressen und werden gefressen als ob es kein Morgen geben würde. Und die stechenden und beissenden Insekten sind teilweise nicht zum Aushalten. Die Witterung ist masslos; wenn es regnet, schüttet es in Strömen, ein laues Lüftchen mutiert zu einem Sturmwind und wenn die Sonne scheint, dann aber richtig! Die Pflanzenvielfalt im Yukon ist einzigartig. Die wilden Tiere sind da, weichen dem Menschen aber nach Möglichkeit aus, so dass man sich glücklich schätzen kann, bekommt man mal einen Elch, Bison, ein Wapiti, einen Luchs oder gar einen Bären zu Gesicht. Allgegenwärtig sind die Eichhörnchen in den Wäldern und die Erdmännchen am Strassenrand. Und es ziept und pfeifft und trällert verborgen in den Bäumen und Sträuchern. In der Vogelwelt kenne ich mich nicht aus, da erkenne ich nur den Weisskopfseeadler mit Bestimmtheit :-) und natürlich den "Raven", den Raben, der in der Mythologie der hiesigen First Nation als Creator, Trickster and Destroyer (Erschaffer, Betrüger und Zerstörer) eine wichtige Rolle spielt.

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                                                                                             Der Wolf und der Rabe

© Lucie Chejlava 2017