April 2017

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Yukon Territory. Seit 18 Jahren zieht es uns immer wieder in den Yukon. Jedes Mal auf's Neue sind wir fasziniert von der wilden und rauen Natur, von der unglaublichen Vielfalt von Flora und Fauna, der grossen Stille und der endlosen Weite. Wenn ein Adler am blauen Himmel seine Kreise zieht, eine Elchkuh mit ihrem Jungen unvermittelt auf die Fahrpiste tappt, der Hase vor lauter Schreck vergisst zu fliehen und der Grizzly sich selbstzufrieden in die Himbeeren setzt und sich an unserer Anwesenheit überhaupt nicht stört, dann vergessen wir alles und leben diesen Moment. Würde man uns fragen, wo es uns im Yukon am besten gefällt, wir könnten's nicht sagen. Die baumlosen Weiten der herbstlichen Tundra über dem Polarkreis zum Beispiel, die Tumbstone Mountains kurz nach einem Gewitter, der Emerald Lake in seiner ganzen Farbenpracht, die Hundeschlittenfahrt auf dem Snafu an einem klirrend kalten Wintertag. Aber es gibt einen Ort im Yukon, an den wir immer wieder zurückkehren: Die Little Atlin Lodge. Ein glücklicher Zufall - und Paul - haben uns bei unserem ersten Yukonbesuch im Sommer 1999 zu Rahel und Andri geführt. Unvergessliche Tage verbrachten wir im Cabin Spruce und versprachen im Winter wieder zu kommen. Gleich im folgenden Februar waren wir wieder da. Gut versorgt mit Feuerholz waren auch die eisigen Temperaturen gut auszuhalten und die kurzen Tage gingen mit Eisfischen und Hundeschlittenfahrten viel zu schnell vorüber. Bei einem Glas Wein draussen am grossen Feuer wurden aus Gastgebern und Gästen Freunde. Seither haben wir jede Reise in den Yukon in der LAL ein- oder ausklingen lassen, genossen den immer herzlichen Empfang und nahmen jeweils ein Stückchen der Magie dieses Ortes mit zurück in den Alltag. Es ist kein Zufall, dass wir jetzt wieder hier sind. 

Einmal das Housesitting der Little Atlin Lodge zu übernehmen, war ein lang gehegter Traum von uns. Rahel und Andri haben es uns ermöglicht, das Leben "off the grid" kennen zu lernen. 

© Lucie Chejlava 2017