Achtung, Fertig, Los!
Unsere vier Reisesäcke mit total 120kg sind gepackt. Der Transport bis zum Badischen Bahnhof Basel ist mit einer schönen Überlandfahrt verbunden und gibt uns Zeit, uns von der Schweiz zu verabschieden. Nochmals ein grosses MERCI an den Fahrer des gelben VW Busses :-). Am Bahnhof angekommen, bleibt keine Zeit mehr für Gefühlsduselei, denn es gibt keine Gepäckwagen und wir stehen vor dem Problem, wie wir unser Gepäck (4 Packsäcke, Kameraausrüstung und Handgepäck!) vom Auto in den Zug bringen.

Hinter der Terrasse des Bahnhofscafés steht ein geeignetes Wägelchen, dass wir dank Claudio's blauen Augen ;-) benutzen dürfen. Die Säcke, unser Handgepäck und wir sind dann schnell im Zug verstaut und los geht die Fahrt nach Frankfurt Flughafen. Mit unserem schweren Gepäck "müssen" wir Business Class fliegen, was uns gewisse angenehme Vorteile bringt, wie einen Aufenthalt mit Speis & Trank in der Business Lounge am Flughafen, gemütlichen und grossen Liegesitzen im Flugzeug, einer grossen Auswahl an Filmen, erlesene Weine und überraschend gutes Essen. Bevor wir es uns aber so richtig gemütlich machen können, müssen wir einchecken. Mit unseren beiden vollbeladenen Gepäckwagen wollen wir gleich beim Condor Fly&Rail-Schalter einchecken. Da wir kein Rückflugticket haben, fragt uns die Dame am Schalter nach einem Visa für Kanada, was wir bejahen, in der Meinung, dass sie das eTA Visa meint. Meint sie aber nicht! Da wir kein "richtiges" Visa vorlegen können, erklärt uns die Dame dann, dass wir in dem Fall nicht fliegen können. Hä! Claudio, sonst immer freundlich und besonnen, gerät etwas aus der Spur. Es sei ihm aber verziehen, denn vor einem Flug ist er immer etwas nervös... Wir machen uns auf zum ordentlichen Check-In der Condor am gefühlten anderen Ende der Welt. Der Weg dorthin ist beschwerlich, die Lifte zu schmal für unsere Packsäcke, die schweren Wagen kaum manövrierbar. Völlig verschwitzt stehen wir schlussendlich vor dem Business-Check-In Schalter, wo uns eine nette Dame ohne Wenn und Aber unsere Boardingcards und unsere Eintritte in die Business-Lounge aushändigt. Kein Wort von wegen Visa und nicht Fliegen! Uff! Ab jetzt geniessen wir's.
Bei der Einreise in Halifax fragt uns der Grenzbeamte nach dem wohin und wie lange und wir erklären ihm, dass wir ein bis zwei Jahre Zeit haben und so lange wie möglich in Kanada reisen möchten. Unsere Einreisekarte wird mit geheimnisvollen roten Zeichen versehen und wir werden zum Immigrationsschalter weiterverwiesen. Wir haben keine Ahnung warum! Eine nette junge Dame nimmt unsere Dokumente entgegen und stellt viele Fragen über unsere Pläne, finanziellen Mittel etc. und stellt uns dann ein 6 Monate Visa in Aussicht. Zuerst müssen wir aber mit unserem Gepäck durch einen speziellen Sicherheitscheck mit einer weiteren Fragerunde. Auch dieser Beamte ist sehr freundlich und lässt beim Gespräch durchblicken, dass wir ohne Probleme ein Jahresvisa oder vielleicht sogar eins für 2 Jahre bewilligt bekommen. Er bringt uns dann zurück zum Immigrationsschalter und empfiehlt uns für ein 2-Jahresvisa. Wir sind völlig überrascht, überrumpelt und freuen uns riesig, als wir dann schlussendlich einfach so ein 1-Jahresvisa bekommen. Wow!
Die Übernahme unseres Apartments Downtown Halifax klappt ohne Probleme. Die nächsten Wochen werden wir in unserem schönen Zuhause voll geniessen und in Ruhe alles weitere in Angriff nehmen.